Die SPD profitierte vom „Schulz-Effekt“ hingegen deutlich weniger als erwartet. Offenbar war den Bürgern der neue Kurs, der sich ausdrucken offen gegenüber linken Bündnissen mit Grünen und Linkspartei zeigt, nun doch nicht ganz geheuer. Mit 29,6 Prozent verlor die Partei im Vergleich zur letzten Wahl vor fünf Jahren sogar gut einen Prozentpunkt.
Die Linkspartei, die im Saarland traditionell für ein westdeutsches Bundesland ziemlich stark abschneidet, musste ebenfalls Federn in Form von drei Prozentpunkten lassen und erreichte nur noch 12,9 Prozent. Nicht mehr im Landtag vertreten sind laut die Grünen, die mit vier Prozent deutlich unter die Fünf-Prozent-Hürde rutschten. Das Saarland ist für die linksliberale Partei seit Jahren eine Problemregion. Das letzte Mal gelang der Einzug nur sehr knapp. Die FDP konnte sich hingegen zwar nahezu verdoppeln, scheiterte mit drei Prozent jedoch weiterhin deutlich an einem Landtagseinzug. Regelrecht ausgemerzt wurden die Piraten, die von über sieben Prozent auf nur noch ein Prozent in die völlige Bedeutungslosigkeit fielen. Sie tauchten im Politikalltag zuletzt praktisch nicht mehr auf.
Ganz anders die AfD, die mit 6,2 Prozent mit drei Abgeordneten in den Landtag in Saarbrücken einzieht. Dem Landesverband gelang damit trotz des internen Streits um die obersten Repräsentanten der Saar AfD ein Achtungserfolg, denn im Saarland haben es die kleineren Parteien traditionell schwer. Der Landesvorsitzende der AfD und künftige Landtagsabgeordnete Josef Dörr kündigte an, die Politik auffrischen und von der Opposition aus ändern zu wollen.